Die perfekte Fehlbesetzung 

 

Beim „Aschässmänt“, wie sie sagt, kommt eigentlich aus, dass sie als Assistenz für Direktor Strittmatter nicht geeignet ist, mit viel Glück darf Betty Böni den Posten aber doch noch antreten. So kommt es, wie es kommen muss: Sie wirbelt ziel- und planlos im Büro herum und wirkt immer sehr beschäftigt. 

       

Statt sich seriös dem Tagesgeschäft zu widmen, malt sie sich ein zukünftiges Leben mit diesem oder jenem Mitarbeiter aus und lockt sie mit einem Rubik’s Cube-Würfel zum Verweilen in ihre Nähe. Thomas zeigt schon Interesse und sie träumt von Häuschen und Kindern mit ihm. Sie denkt aber noch weiter und überlegt sich schon einmal prophylaktisch, was sie ihm bei einer Trennung alles an den Kopf werfen wird. 

 

Ach ja, da sind ja noch Pendenzen abzuarbeiten.... Sie bemüht sich redlich und kommt auch etwas vorwärts, wären da nicht immer neue Forderungen ihres Chefs, Autoritätsprobleme den Mitarbeitern gegenüber und ihre chaotische Arbeitsweise! Zum Glück wird sie von der Holländerin Gret mental gecoacht und steht bei allem Stress und inmitten von Irrungen und Wirrungen standhaft da „wie die Windmühle im Sturm“, schliesslich setzt sie gegen zeitweilig aufkommende Ängste Kung-Fu ein!    Drei Telefone schrillen gleichzeitig und manchmal weiss sie nicht mehr, wo sie was sagt. Egal. Ihre Rechnung geht auf und schlussendlich ist die Firma in den Händen eines chinesischen Kunden und sie in seinen! 

 

Anet Corti wechselt blitzschnell in die Rolle der Empfangsdame oder mimt die welsche Praktikantin, welche in jugendlicher Unbekümmertheit über alle lästert und der man es trotzdem nicht übel nimmt. Direktionsassistentin Betty überzeugt und bringt die zahlreich erschienenen Zuschauer am laufenden Band zum Lachen, obwohl sie in ihrer unbeholfenen, „schusseligen“ Art vor allem eines ist: Die perfekte Fehlbesetzung in der Chefetage! 

 

Rosi Roeschli für WuK 

    Anet Corti – Win win – 30. November 2012